Meine Erinnerungen und Zukunftswünsche an die/in der Krebserkrankung?
Ich erinnere mich gerne...
- an meinen ersten Onkologen, der sehr empathisch und fachlich gut war
- an meine erste Onkoschwester, die immer einen guten Rat hatte
- an Rügen und Usedom, die noch auf meiner Reiseliste standen
- an 2 Kreuzfahrten, die auch noch auf meiner Reiseliste standen
- an Frühstücksrunden, in denen abwechselnd jemand Brötchen mitbrachte
- an meine ersten online-Gruppenerfahrungen in der SH
- an das Engagement von Claudia Pogunte, die das therapeutische Schreiben online anbot
- an 100 lustige Hüte
- ...
Was möchte ich noch erleben, ...
Für mich ist die Aufgabe schwierig. Ich muss mich damit auseinandersetzen, dass mein Leben sehr eingeschränkt ist.
Mir etwas zu wünschen, kommt mir unrealistisch vor.
Meine Beziehungen gut zu gestalten und in Ordnung zu bringen ist mir allerdings ganz wichtig!
Mit niemandem mehr im Unfrieden leben ohne mich und meine Überzeugung aufzugeben, erscheint mir lohnenswert.
Ich merke, ich halte mich mehr zurück und beobachte mehr, gehe Konflikten mehr aus dem Weg und kämpfe nur noch aus, was mir für mich wichtig ist.
Also ist für mich Beziehungen das wichtigste.
Tatsächlich möchte ich aber erleben, wie meine Kinder ihre Ausbildung abschließen und erste Schritte in den Beruf gehen. Was werden sie wirklich nachen? Die nächsten größeren Ziele wären Abschluss des Masterstudiums bei meinem Sohn und Realschulabschluss bei meiner Tochter.
Aber ich weiß, dass es nicht in meiner Hand liegt.
Ich möchte friedlich einschlafen, wenn meine Kraft nicht mehr reicht.
Ich möchte wissen, wann Therapien nicht mehr sinnvoll sind.
Wenn ich mir Momente im hier und jetzt vorstellen soll, dann komme ich zu: Aufgeregt richtet sich meine Tochter für ihre Firmung.
Chic sieht sie in ihrem schwarzen Hosenanzug und mit ihren langen, braunen Haaren aus.
Meine Schwester, ihre Patin, richtet noch ihre Bluse und ihr dezentes make up und auf geht's.
In der Kirche sitzen schon ihr Vater, ihr Bruder und ihr Cousin als wir ankommen.
Die Firmlinge und Paten haben extra Bänke und werden einzeln nach vorne zur Salbung gerufen, auch sie. Diesmal wird sie nicht übergangen. Sie wird genauso behandelt, wie jedes andere Kind auch. Ihre eh kaum zu merkende Beeinträchtigung spielt keine Rolle, allerdings hat sie sich auch geweigert, irgendetwas in diesem Gottesdienst vorzulesen. Recht hat sie!
Sie ist so stark.
Danach essen wir gemütlich zu Abend und lassen als Familie das Fest ausklingen.
Und ein Gedicht zu meinem Wunsch:
Beziehungen gestalten
Beziehungen sind wichtig
Beziehungen sind schwierig
Achtsamkeit ist hilfreich
Beziehungen sind wichtig
was könnte helfen?
Achtsamkeit ist hilfreich
hinhören
was könnte helfen
zuhören
hinhören
wahrnehmen
zuhören
Beziehungen sind schwierig
wahrnehmen
Beziehungen gestalten
Alles Liebe Katharina

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