Therapeutische Schreiben liegt mir ja bekannterweise am Herzen.
Als metastasierte Patientin habe ich inzwischen viele körperliche Einschränkungen.
Zuerst hatte ich die große Befürchtung, erst gar nicht an dem aktuellen Schreibkurs teilnehmen zu dürfen, obwohl ich ja schon viele alternative Strategien für meine Problematik habe.
Ich bin froh, daß das nicht eingetreten ist, denn ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass andere meine Einschränkungen und deren Management zum Teil nicht akzeptieren können oder wollen, ohne dass ich weiter darauf eingehen will.
Was habe ich mir von einem erneuten Workshop paralell zu der sowieso besuchten Schreibgruppe erwartet?
Tatsächlich wollte ich mich besser fühlen, akzeptiert werden, durch andere Sichtweisen inspiriert werden, meine Ausdauer verbesseren und schauen, wo ich stehe - ich finde für eine Wiederholung sind das legitime Ziele.
Was mir am besten gefiel, kann ich gar nicht so sagen.
Gut fand ich, daß es eine klare Struktur gab mit Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und die Module aufeinander bauten, man aber, wenn man eines verpasste, trotzdem thematisch weiterkam.
Auch die Sichtweisen der anderen fand ich hilfreich, da jede die Aufgaben auf ihre Weise bearbeiten hat.
Die Positivität und Ideen mancher Neuerkrankter wirkten einerseits naiv, weil man es inzwischen selbst anders erlebt hat, allerdings auch mal solche Vorstellungen hatte, boten aber die Gelegenheit zu reflektieren und den eigenen Standpunkt zu hinterfragen und anzupassen.
Bestärkt gefühlt habe ich mich in meiner inneren Haltung mehr Dinge mit Gelassenheit und Akzeptanz anzugehen und beides auch immer wieder als Ziel neu zu versuchen, wenn es nicht so gelingt.
Mir ist auch nochmal klar geworden, dass man, wenn man einen Schreibkurs besucht, wissen sollte, was man möchte.
Schreibkurse, die die Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit konsequent verfolgen und nach ein paar Terminen zu Ende sind und erreichen mehr Menschen, eigenen sich bei Wiederholungen für TeilnehmerInnen aber nur im Sinne einer Auffrischung oder wenn man sich noch einmal mit einem Thema befassen möchte.
Schreibkurse, die dass nicht so stringent verfolgen und mehr das generelle Thema Lebensfreude (trotz Erkrankung) haben aber nicht primär der Krankheitsauseinandersetzung dienen, eigenen sich besser für ein dauerhaftes Schreiben.
Liebe Grüße Katharina

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