Viele suchen ernsthaft nach Möglichkeiten, sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen, und fragen sich, was wirklich wichtig sein soll.
Um Schicksalsschläge zu bewältigen, sich mit Emotionen auseinanderzusetzen und herauszufinden, was jetzt dran ist, kann Schreiben z.B. mit verschiedenen Techniken eine Möglichkeit sein.
In ihrem Buch "Mit Schreiben zu neuer Lebenskraft" schreiben Susanne Diehm und CoAutoren über verschiedene Techniken wie man sich den eigenen Gefühlen annähern kann. Natürlich ist die Zielgruppe Krebserkrankungen, aber es kann auch für anderes genutzt werden, den Blick für andere Angebote aus dem Spektrum therapeutisches oder kreatives Schreiben erweitern.
Mir selbst hat es geholfen, den Blick winkel zu verändern und tut es immer noch.
Entwicklung ist ja nicht statisch. Immer wieder ist für mich ausschlaggebend, mich wichtig zu nehmen, über mich und meine Situation nachzudenken. Ich mag das Buch einfach und nutze es immer wieder.
Entstanden sind z.B. Haiku's und Elfchen.
Ein Haiku ist ein 3 zeiliges japanisches Gedicht, bei dem Silben gezählt werden.
In der 1. Zeile 5, in der 2. Zeile 7, in der 3. Zeile wieder 5 (5-7-5):
am Garten freuen
den Sonnenschein genießen
einfach Lebenslust
Ein Elfchen ist ein Alltagsgedicht aus elf Wörtern in 5 Zeilen (1-2-3-4-1):
Wohltuend
mich entspannen
eine kurze Auszeit
Duft einer Tasse Kaffee
einfach
Für mich gewinnbringend war immer das Positive, das zum Vorschein kam:
nicht im Schweren zu verhaften, sondern auch das andere zu sehen, Handlungsfähigkeit wiederzugewinnen und das Beste herauszuholen, auch wenn es anders ist.
Nicht positiv im Sinne von beschönigend, sondern positiv im Sinne von realistisch und Möglichkeiten eröffnend.
Ohne Druck und sich Zeit lassend war wichtig, genauso wie sich davon zu verabschieden, dass keine literarischen Meisterwerke abgeliefert werden mussten, es in Ordnung war auch einfach mal vor einem leeren Blatt zu sitzen, ohne den "inneren Kritiker".
Anfangs war es sehr hilfreich, sich Gleichgesinnten anzuschließen und voneinander zu lernen, auch von dem unterschiedlichen Entwicklungsstand.
In der Gruppe habe ich gelernt, daß es in Ordnung ist einfach nur dabeizusein und zuzuhören.
Jetzt brauche ich das nicht mehr, kann aber darauf zurückgreifen.

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