Angst

Veröffentlicht am 14. August 2022 um 17:23

Umgang mit der Angst

Im Buch Angst von Scott Stossel, erschienen bei H.C. Beck, wird Rollo May zitiert mit "Angst lässt sich nicht vermeiden, aber sie lässt sich mindern. Die Schwierigkeit des Angstmanagments besteht darin, die Angst auf ein normales Niveau herunterzufahren und dann diese normale Angst als Stimulation zur Steigerung von Wahrnehmung, Wachsamkeit und Lebenslust zu nutzen."  

Ich weiß nicht mehr, woher ich es habe, aber Leonard Bernstein soll im hohen Alter gefragt worden sein, wie er es schaffe immernoch brilliante Klavierkonzerte zu geben. Daraufhin soll er geantwortete haben, dass er zuerst schwierige Passagen langsamer spielte, als das nicht reichte insgesamt langsamer wurde und schließlich einfachere Literatur wählte.

Ob wahr oder nicht, ist es doch ein gutes Beispiel für Anpassung an Veränderungen.   

Von I.Yalom, ein von mir sehr geschätzter amerikanischer Psychoanalytiker, habe ich mitgenommen, daß Angst sich immer auf Todesangst reduzieren lässt.   

Neben meiner Spiritualität sind wahrscheinlich, das die Säulen, die mich alles ertragen lassen.

Psychotherapeutisch sehr interessant ist, daß Angst ab einem gewissen Punkt nicht mehr zunehmen kann und wieder abnimmt. Man kann sie also quasi aussitzen.

Auch das Wissen um Angst, der Angst-Kreislauf und sich klar zu machen, daß fast jeder schon einmal eine Panikattacke hatte sind hilfreich.

Auch wenn es sich hier um Allgemeingut handelt, habe ich unten Grafiken aus der psychosomatischen Klinik in Aalen zum Verständnis zusammengestellt und verweise auch auf das Internet.  

Ich habe oft erlebt, daß Menschen mit Angst oder Panik bis hin zur Unfähigkeit den Alltag zu bewältigen reagierten, wenn Sie glaubten sozialunerwünschtes, wie eine schwere Erkrankung oder auch Ehebruch, Betrug, ... , verbergen zu müssen. Dasselbe gilt für Erwartungen, die man selbst hat oder die andere haben, die erfüllt werden sollen. Sich selbst um eigene Handlungsfähigkeit zu berauben ist der Gesundheit abträglich.   

Direkt im Gefolge steht, das alles so bleiben soll, wie es ist.

Veränderungen finden aber statt. So ist Leben.

Es bleibt nichts, wie es war, und so verständlich auch der Wunsch nach ausbleibender Veränderung ist, er bedeutet auch, daß wir nichts gelernt haben, uns nicht anpassen wollen.  

        

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