Gendern

Veröffentlicht am 11. August 2023 um 08:00

Kürzlich bin ich im Kontext einer Veranstaltung für metastasierte Krebserkrankungen zufällig Zeuge einer Gender-Debatte geworden, was mich sehr nachdenklich gemacht hat.  

Eine Teilnehmerin wurde von einer anderen damit konfrontiert, dass sie im Chat- Text nicht gegendert hat. 

Diese Debatte hat vom eigentlichenThema weggeführt. 

Bei einer schweren Erkrankung scheint es ja nicht so wichtig, wie sich jemand ausdrückt, sondern was für eine Grundhaltung besteht.  

So wirklich ersichtlich wurde das bei der Kritisierten nicht. Allerdings wurde sie auch nicht nach ihrer Haltung gefragt, stattdessen wurde sie sofort mit ihrem vermeintlichen Fehlverhalten konfrontiert.  

Auf der anderen Seite bleibt auch das Motiv der Kritikerin unklar. Meint sie, alle missionieren und bevormunden zu müssen, und kritisiert jeden vermeintlichen Fehltritt, weil sie nicht ertragen kann, dass anderes gerade wichtiger ist oder will sie auf den Wert der Sprache und ihres Gebrauches aufmerksam machen.  Unzweifelhaft ist das letzte wichtig, greift aber bei Legasthenie - betroffenen Kindern z.B. zu kurz. Eine Sprache muss gut beherrscht werden bevor manche sprachliche Unlogigkeit oder Formulierung auf 2 Arten möglich ist. Gerade dann ist die Vermittlung innere Akzeptanz verschiedener Daseinsformen wichtig .  

Allseitige Toleranz wäre dazu  ein erster Schritt! 

Der Begriff Gendern bezieht sich auf die sozialen und kulturellen Rollen, Verhaltensweisen, Einstellungen und Erwartungen, die mit der Zugehörigkeit zu Mann, Frau oder einer anderen Geschlechtsidentität verbunden sind. 

Es handelt sich um ein gesellschaftliches Konstrukt, das über das biologische Geschlecht hinausgeht. 

Das Konzept des „Genders“ erkennt an, dass die Identitäten und Erfahrungen des Einzelnen durch eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren geprägt sind und dass sich der Einzelne möglicherweise auf eine Weise identifiziert und ausdrückt, die nicht den traditionellen Geschlechternormen entspricht. 

Die Gender-Debatte ist also ein kontroverses Thema. 

Befürworter der biologischen Determination argumentieren, dass Geschlecht ausschließlich auf biologischen Faktoren wie den Chromosomen XY (männlich) oder XX (weiblich) basiert. Ihrer Meinung nach gibt es klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern und diese Unterschiede sollten anerkannt und bewahrt werden. 

Befürworter der sozialen Konstruktion von Geschlecht argumentieren, dass Geschlecht eine soziale Kategorie ist, die durch kulturelle und soziale Normen geformt wird. Das Geschlecht werde nicht nur durch biologische Faktoren determiniert, sondern auch durch soziale Erwartungen und Verhaltensweisen geprägt.  

Die Gender-Debatte hat Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des Lebens, wie beispielsweise Bildung, Arbeit und Gesundheit. Es gibt zunehmende Bemühungen, geschlechtsspezifische Stereotype und Diskriminierung in diesen Bereichen zu bekämpfen und eine größere Vielfalt und Gleichberechtigung zu fördern. 

Die Gender-Debatte ist sehr komplex und es gibt unterschiedliche Meinungen und Ansätze in Bezug auf Geschlecht und Identität.  

Es ist wichtig, dass diese Debatte respektvoll und offen geführt wird, um ein besseres Verständnis und Fortschritte in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen.

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.

Erstelle deine eigene Website mit Webador