Ich bin selbst an HER 2 - und Östrogenrezeptor- positivem Brustkrebs erkrankt.
Ich hätte gerne von Anfang an und immerwieder aktualisiert Informationen zu Verlauf, Prognose dieser Untergruppe, sinnvolle zielgerichtete Therapien, sowohl adjuvant als auch metastasiert, Umgang mit Metastasen und Behinderung gehabt. Tatsächlich fühle ich mich, obwohl heute vieles besser ist und es viele Angebote gibt, immernoch oft alleine gelassen. Wenn man eine kompetente "Anlaufstelle", bei der man sich zuverlässig informieren kann, genannt bekäme, wäre das gut.
Bei HER 2 positiv ist eine Therapie für Brustkrebs, die sich auf Tumoren konzentriert, die eine überaktive Kopie des HER2-Gens haben, angezeigt. HER2 ist ein Protein, das das Wachstum und die Teilung von Brustkrebszellen fördert. Es wird geschätzt, dass etwa 15-20% der Brustkrebspatientinnen diese Art von Tumor haben.
Die Behandlungen für HER2-positive Brustkrebs fallen in verschiedene Kategorien und müssen individuell für die Situation der Patientin entschieden werden:
1. Antikörper-basierte Therapien: Trastuzumab (Herceptin) und Pertuzumab (Perjeta) sind Antikörper, die sich an das HER2-Protein binden und dessen Aktivität blockieren. Sie können alleine oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika eingesetzt werden.
2. Tyrosinkinase-Inhibitoren: Diese Medikamente blockieren das Enzym Tyrosinkinase, das Teil des Signalwegs ist, der die Zellteilung fördert. Beispiele für diese Medikamente sind Lapatinib (Tykerb) und Neratinib (Nerlynx).
3. Chemotherapie: HER2-positive Brustkrebszellen können empfindlicher auf Chemotherapie reagieren als HER2-negative Zellen. Chemotherapeutika wie Docetaxel, Paclitaxel und Anthrazykline können eingesetzt werden.
4. Hormontherapie: Wenn der HER2-positive Brustkrebs auch hormonabhängig ist, kann eine Hormontherapie in Betracht gezogen werden. Herceptin kann auch in Kombination mit Hormontherapie eingesetzt werden.
Die Entscheidung für eine HER2-Behandlung hängt also von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums des Krebses und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin. Eine Kombination aus verschiedenen Therapien kann verwendet werden, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Neu ist mit Enhertu, auch bekannt als trastuzumab-deruxtecan, ein Medikament zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs, der sich auf andere Körperteile ausgebreitet hat und auf andere Behandlungen nicht angesprochen hat, auf dem Markt. Dabei handelt es sich um eine gezielte Therapie, bei der ein Chemotherapeutikum gezielt an HER2-positive Krebszellen abgegeben wird, wodurch das Wachstum von Krebszellen verlangsamt oder gestoppt wird. Enhertu wird intravenös und normalerweise alle drei Wochen verabreicht. Es hat in klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt, mit einer hohen Ansprechrate und relativ geringen Nebenwirkungen im Vergleich zur herkömmlichen Chemotherapie. Es kann jedoch immer noch schwerwiegende Nebenwirkungen wie Herzprobleme, Lungenschäden und eine verminderte Anzahl von Blutkörperchen verursachen. Am schwerwiegendsten fand ich die Lungenerkrankung Pneumonitis. Eine Behandlerin erzählte bei einem online-Kongress, dass sie alle Patientinnen deshalb von Anfang an täglich ein "Hustenprotokoll" führen lässt, damit eine Veränderung sofort mitbekommen wird.
Eine Pneumonitis wird in vier Grade eingeteilt:
Grad 1: Milde Symptome ohne Einschränkungen der täglichen Aktivitäten.
Grad 2: Mäßige Symptome, die jedoch die täglichen Aktivitäten einschränken können.
Grad 3: Schwere Symptome, die Krankenhausaufenthalte oder eine Intervention erfordern können.
Grad 4: Lebensbedrohliche Symptome, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen.
Die Einteilung in Grade ermöglicht eine genauere Beurteilung der Schwere der Erkrankung, was für die Planung der Behandlung und die Prognose wichtig ist.
Meine persönlich hilfreichen Erfahrungen habe auf meiner Seite Informationen gesammelt, damit andere Betroffene hoffentlich schneller finden, was sie brauchen.

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